Die Tat als Entscheidung – Zur Konstruktion des pädophilen Noch-Nicht-Täters zwischen Kriminalitäts- und medizinischer Prävention

Autor/innen

  • Folke Brodersen

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2021.1.1

Schlagworte:

empirische Subjektivierungsforschung, Pädophilie, Prävention, Präventionsgesellschaft, sexueller Missbrauch, sexuelle Kontrolle, Therapie, Therapeutisierung

Abstract

Prävention ist omnipräsent in der Gegenwartsgesellschaft – zugleich transformiert sie sich und die von ihr durchzogenen gesellschaftlichen Teilbereiche. Wie sich medizinische und juridische Logiken miteinander verschränken und ergänzen, zeigt das Beispiel therapeutischer und Selbsthilfeangebote für pädophile Männer. Deren Behandlungsansätze formieren die Subjektposition des Noch-Nicht-Täters, der beständig auf eine Tat zuläuft und damit eine Gefahr darstellt. Sich jederzeit situativ gegen einen Übergriff zu entscheiden, verspricht ihm zugleich eine sozial anerkannte, zukunftsorientierte Lebensführung. Auf Basis einer wissenssoziologischen Rekonstruktion von Behandlungsmanualen und -materialien zeigt der Beitrag die präventive Verschiebung des Täters zum Noch-Nicht-Täter in der Parallelisierung von Medizin und Justiz.

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Veröffentlicht

2021-03-30

Zitationsvorschlag

Brodersen , F. (2021). Die Tat als Entscheidung – Zur Konstruktion des pädophilen Noch-Nicht-Täters zwischen Kriminalitäts- und medizinischer Prävention. Kriminologie - Das Online-Journal | Criminology - The Online Journal, 3(1), 1–26. https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2021.1.1