Bad Youth: Die Auswirkungen familiärer Dynamiken und politischer Patronage auf Jugendbandenkriminalität in Dhaka, Bangladesch
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2025.4.2Schlagwörter:
Bangladesch, Erziehung, Familiäre Dynamik, Jugendbanden, Politische PatronageAbstract
Diese Studie untersucht die Rolle familiärer Dynamiken und politischer Einflüsse bei der Entstehung jugendlicher Banden in Bangladesch mit Schwerpunkt auf Dhaka. Frühere Forschung untersuchte verschiedene Dimensionen der Jugendkriminalität, vernachlässigte aber die Rolle von Familienverhältnissen und politischer Patronage. Anhand qualitativer Fallstudien analysiert der Artikel Tiefeninterviews mit jugendlichen Bandenmitgliedern, ihren Eltern und Polizeibeamt:innen. Die Ergebnisse zeigen, dass mangelndes elterliches Engagement, konfliktreiche familiäre Umstände und permissive Erziehung zu Vernachlässigung emotionale Verletzlichkeit begünstigen und Jugendliche veranlassen, nach Identität, Zugehörigkeit und Anerkennung in Banden zu suchen. Diese Risiken werden durch Armut und prekäre Lebensbedingungen verstärkt. Gleichzeitig bieten politische Patronage und fest verankerte Klientelpraktiken jungen Menschen Anreize, sich an bandenmäßiger Gewalt, Erpressung und Konflikten zu beteiligen. Unter Rückgriff auf die Rational Choice Theorie, die Theorie der differentiellen Assoziation und die Dynamik der Patronagepolitik verortet die Studie Jugendbandenkriminalität in Bangladesch in familiären und politischen Strukturen. Es bedarf wirksamer Maßnahmen und umfassender Strategien, welche familiäre Unterstützung stärken, politische Ausbeutung von Jugendlichen einschränken und die Kommerzialisierung von Bandennetzwerken bekämpfen.
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