Kriminalität während des Corona-Lockdowns. Empirische Befunde auf Basis einer Dunkelfeldbefragung im Kanton Zürich

Autor/innen

  • Dirk Baier

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.3.4

Schlagworte:

häusliche Gewalt, Diebstahl, Sachbeschädigung, Cyberkriminalität, Routineaktivitäten

Abstract

Von der Corona-Pandemie und den zu ihrer Eingrenzung getroffenen Maßnahmen wird erwartet, dass sie sich auf die Kriminalitätsentwicklung auswirken. Erste empirische Studien zur registrierten Kriminalität vornehmlich aus dem angelsächsischen Raum führen teilweise zu widersprüchlichen Befunden, wobei zumindest für Diebstahls- und Einbruchsdelikte Rückgänge während des Zeitraums des Lockdowns festgestellt werden. Im Beitrag wird auf Basis einer im Mai und Juni 2020 im Kanton Zürich durchgeführten Befragung untersucht, wie sich die Viktimisierung mit verschiedenen Delikten entwickelt hat. Den Auswertungen liegen Angaben von 1 236 Personen zugrunde, die zufällig für die Befragung ausgewählt und Online befragt wurden. Die Ergebnisse belegen, dass Cyberkriminalität während des Lockdowns deutlich zugenommen hat. Anstiege zeigen sich auch für weitere Delikte (Sachbeschädigung, Diebstahl). Zurückgegangen ist der Fahrraddiebstahl. Für Wohnungseinbrüche und Körperverletzungen ergeben sich keine Veränderungen während des Lockdowns, für den Bereich der häuslichen Gewalt widersprüchliche Befunde.

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Veröffentlicht

2020-09-30

Zitationsvorschlag

Baier, D. (2020). Kriminalität während des Corona-Lockdowns. Empirische Befunde auf Basis einer Dunkelfeldbefragung im Kanton Zürich. Kriminologie - Das Online-Journal | Criminology - The Online Journal, 2(3), 444–466. https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.3.4