„Ich weiß, wo du wohnst, lass uns Freunde sein“: Erfahrungen von Kidfluencer: innen mit digitaler Gewalt
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2025.4.3Schlagwörter:
Cybermobbing, Cyberstalking, digitale Gewalt, digitale Hassrede, KidfluencingAbstract
Kidfluencing bezeichnet eine Tätigkeit von Minderjährigen, bei der sie Content für soziale Medien erstellen und teilen. Die Produktion dieses Bild- und Videomaterials, in das kommerzielle Werbekooperationen eingebettet sind, kann maßgeblich durch Eltern angeleitet werden oder selbstständig durch Kinder erfolgen. Im Zusammenhang mit Kidfluencing können unterschiedliche Formen digitaler Gewalt vorkommen, die in diesem Aufsatz auf der Grundlage eines theoretischen Konzepts, das Ansätze von Galtung und Bourdieu synthetisiert, untersucht werden. Die Analyse stellt digitale Varianten direkter und struktureller Gewalt dar, welche durch Wort- und Bildsymboliken generiert werden. Mittels Netnografie und kritischer Diskursanalyse erhobene Daten erlauben dabei die Rekonstruktion elterlicher Perspektiven auf das Kidfluencing als Variante kultureller Gewalt, die von fehlendem Bewusstsein über Gefahren im digitalen Raum geprägt ist. Dem gegenüber werden die Perspektiven von Kidfluencer:innen dargestellt, die Online- und Offline-Dimensionen nicht als getrennte Sphären wahrnehmen, sondern Digitalität als fundamentale Referenzstruktur ihrer Lebenswelt begreifen. Die Analyse zeigt, dass digitale Gewalt nicht nur auf der symbolischen Ebene verbleibt, sondern sich auch in physischen Erfahrungen manifestiert, die das Kindeswohl nachhaltig beeinträchtigen können und eine strikte Regulierung des Kidfluencings erfordern.
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