Die empirische Untersuchung von übermäßiger Polizeigewalt in Deutschland
Methodik, Umsetzung und Herausforderungen des Forschungsprojekts KviAPol
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2019.2.9Schlagworte:
Polizei, Gewalt, Körperverletzung im AmtAbstract
Verfahren gegen Polizeibeamt*innen wegen Körperverletzung im Amt (KV im Amt) werden von deutschen Staatsanwält*innen auffallend häufig mangels hinreichenden Tatverdachts (§ 170 Abs. 2 StPO) eingestellt und nur äußerst selten angeklagt. Die gerichtliche Entscheidungspraxis kennzeichnet eine geringe Verurteilungsquote. Ausgehend von diesen Befunden aus den amtlichen Kriminalitätskontrollstatistiken widmet sich das auf zwei Jahre angelegte, von der DFG geförderte Forschungsprojekt KviA-Pol, das seit März 2018 an der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt wird, erstmals systematisch der Perspektive von Betroffenen und betrachtet die personalen und situativen Faktoren im Rahmen der Viktimisierung sowie der justiziellen Bearbeitung derartiger Verfahren. Dabei soll neben dem in den Statistiken sichtbaren Hellfeld insbesondere auch das Dunkelfeld dieses besonderen Deliktsbereichs in den Blick genommen werden. Erste Ergebnisse wurden bereits in einem Zwischenbericht1 veröffentlicht. Der vorliegende Beitrag skizziert das methodische Vorgehen der Studie und reflektiert die Strategie der Rekrutierung von Teilnehmenden, die sich durch ein Schneeball-Verfahren via Gatekeeper*innen sowie eine intensive Nutzung sozialer Medien auszeichnete. Schließlich werden methodische Herausforderungen des Studiendesigns diskutiert und eingeordnet.
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